Heute Nachmittag durften wir die sogenannten „Rain Worker“ bei ihrer Aufklärungsarbeit in einer nahegelegenen Grundschule in Likoni begleiten. Die Schule besteht nur aus einigen wenigen Lehmhütten mit Metalldächern und ist schulische Heimat für mehrere hundert Kinder und es gibt nur drei Lehrkräfte.

Die Rain Worker sind ausgebildete Frauen der Likoni Women, die vom Verein der Little Angels unterstützt werden. Sie unterrichten Schülerinnen und Schüler u.a. zu den Nachhaltigkeitszielen der UN und Mädchen rund um Fragen zum eigenen Körper, wie z.B. dem Umgang mit der Menstruation. Für viele Frauen und Mädchen ist Monatshygiene unerschwinglich, die Mädchen fehlen somit häufig in der Schule, Sexualität ist ein Tabuthema, Übergriffe aber häufig. Die Rain Worker leisten wichtige Aufklärungsarbeit und verteilen waschbare Binden, die die Mädchen mehr als dankbar in Empfang nahmen. Gefördert wird dieses Projekt u.a. auch von Soroptimist Wilhelmshaven. Besonders beeindruckend waren die Lebensentwürfe der Schülerinnen und Schüler: einen guten Job zu erreichen, um helfen zu können, etwas zurückzugeben.

Uns haben sowohl die Mädchen viel von ihrem Optimismus und Mut gelehrt als auch die Rain Worker, die ganz besondere, starke Frauen sind und viel verändern. Diese Mädchen und Frauen werden den Unterschied machen!

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Kaum etwas ist von so globaler Tragweite wie MINT-Fragestellungen (Fächerkombination von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Umso mehr ist es uns ein Anliegen, ebenjene naturwissenschaftlichen Grundkompetenzen bei den Little Angels zu fördern und dies mit einfachsten Mitteln, die aber nichts an Anschaulichkeit und Wow-Effekten für die Schülerinnen und Schüler einbüßen. Wir hatten große Freude, heute mit einer Klasse spannenden Unterricht durchzuführen.

Mit großer Neugier erforschten die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche naturwissenschaftliche Phänomene, bauten Brauseraketen und ließen Kerzenflammen springen. Schnell konnten sie als junge, zukünftigen Lehrkräfte selbst den Unterricht übernehmen.

Das Unsichtbare sichtbar machen – auch das war heute Thema im naturwissenschaftlichen Unterricht. Mit Hilfe der Sonne konnten die Kinder das Salz des Meeres zurückgewinnen und es entstanden interessante Salzbilder. Ebenso haben wir die Frage erforscht, wie man nun aus Salzwasser auch Trinkwasser gewinnen könnte. Schnell waren die jungen Forscherinnen und Forscher mit Feuereifer dabei.

Die Zusammenarbeit mit dem Team der Little Angels ist wirklich großartig und wir freuen uns, für diese Zeit Teil des Teams sein zu dürfen. Als Dankeschön hat uns das Kollegium heute Kokosnüsse aus dem eigenen Garten der Schule geschenkt – Wir sagen Danke für diese Herzlichkeit und großen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Bildung für die Little Angels erst möglich machen!

Heute Vormittag haben wir bei den Little Angels in der zweiten Klasse unterrichten dürfen – was für ein Erlebnis! Die Kinder waren voller Energie und großer Motivation und gemeinsam tauchten wir ein in die Magie der Mathematik. Ganz viel Spaß war da auf beiden Seiten garantiert – DANKE!!!

Manchmal benötigte es zur Verständigung „in english“ auch Hände und Füße, aber dann gelang der gemeinsame Unterricht. In der Pause wurden natürlich sogleich die mitgebrachten Springseile ausprobiert oder einfach mal geschaut, was für Bilder auf Frau Dr. Endres Kamera schon entstanden sind.

In der Frühstückspause haben wir gerne Uba in der Küche geholfen und für den Kiosk Chapati über einem kleinen Holzkohletopf gebacken.

Eifrig würde gemalt, um die Wochenenderlebnisse vorzustellen. Die Bilder zeigten vor allem die Mitarbeit im Haushalt bzw. generell die Unterstützung der Familie – Spiele oder Freizeitaktivitäten wurden von den Schülerinnen und Schülern nicht abgebildet. Strahlend und stolz erzählten die Kinder anschließend von ihren Familien.

Typische lokale Transportmittel sind neben dem TukTuk ist auch das PikiPiki.

Am Nachmittag durften wir Juma (5. Klasse) gemeinsam mit seiner Lehrerin Madame Mercy nach Hause begleiten, darüber freuten wir uns sehr. Nach ca. 30 Minuten durch sengende Sonne wurden wir herzlich von seinem Vater und seiner Großmutter begrüßt. Die Familie verdient ihr Geld durch kleine Snacks, die sie am Straßenrand verkaufen. Das Lehmhaus ist an allen Stellen undicht und kann den Wassermassen der Regenzeit nicht mehr standhalten. Die Zimmer sind einfach eingerichtet und haben Sand- und Lehmböden. Armut, die uns beklemmt, doch Mutlosigkeit kommt nicht auf: Juma antwortet auf die Frage, was ihm Bildung bedeute, mit einem breiten Lächeln: Alles, Freiheit!

Die Armut im Vorort Likoni ist allerorten deutlich. Im Ort sieht man viele Straßenstände. Verkauft wird, was der heimische kleine Acker oder Nebenhandel eingebracht hat. Die Kriminalität ist entsprechend hoch.

Unser Partnerverein der „Little Angel“ hat neben dem Waisenheim und der Grundschule eine Selbsthilfegruppe für alleinerziehende Mütter in Likoni gegründet. Die „Likoni Women“ engagieren sich u.a. in Strandreinigungsaktionen. Der Likoni-Beach ist nicht das touristisches Herzstück der Region, aber umso paradiesischer gelegen, wären da nicht Berge an Müll… Für die wöchentlichen Müllsammelaktionen bekommen die Likoni Women eine Aufwandsentschädigung und können so Lebensmittel für ihre Familien kaufen. Sehr engagiert sind die Frauen bei der Sache. Zugleich sind sie ausgebildete Multiplikatorinnen, die ihr Wissen zum Umweltschutz vielfältig weitergeben. Das Ergebnis kann sich schon jetzt sehen lassen, denn die Verschmutzung am Likoni Beach ist deutlich zurückgegangen.

Die Likoni Women arbeiten in einem weiteren Projekt, welches das Tabuthema Menstruation in den Fokus rückt. Mädchen und Frauen waren lange Zeit ausgegrenzt aufgrund ihrer Menstruation. Monatshygiene wurde teilweise über Prostitution erkauft. Aufklärung gab es keine. Die Likoni Women nähen waschbare Binden für Frauen und geben diese im Rahmen von Aufklärungskampagnen aus. Eine große Chance, die erst durch den Verein der Little Angels möglich wurde!

Später wurden wir zum Essen des Nationalgerichtes Ugali (Maisbrei) eingeladen. Dazu gab es Spinat. Die Familie hatte nicht viel und teilte trotzdem alles – Danke für diese Lektion der Menschlichkeit!

Die Regenzeit beginnt und mit ihr verwandeln sich die ohnehin schlechten Wege in Schlammwüsten, die mit gesundheitlichen Gefahren einhergehen. Mitten in der Stadt, wo die Wege deutlich besser sind, passieren Kühe, Ziegen und Co. auf der Suche nach Nahrung die Verkehrsflut. 

Tief beeindruckt von der Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Fröhlichkeit der Menschen – trotz allem – dem Umgang mit dem eigenen Schicksal, verabschieden wir uns von den starken Likoni Women und sagen aus tiefem Herzen Danke! 

Liebe Freundinnen und Freunde des Vereins, bitte lassen Sie uns diese Kinder und Frauen nicht vergessen, sondern geben wir ihnen gemeinsam die Hoffnung auf einen Weg heraus aus der Not. 

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