Wilhelmshaven. Im September 2021 von Lehrkräften gegründet, unterstützt der Verein „Lehrerinnen und Lehrer ohne Grenzen“ Bildungsprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern. „Wir möchten schulische Bildung weltweit fördern und Schulen in den ärmsten Regionen der Welt auf- und ausbauen.“ fasst die erste Vorsitzende Dr. Wiebke Endres die primäre Zielsetzung des Vereins zusammen. Angestrebt sei dabei ein Netzwerk, welches den intensiven Austauschen zwischen den Schulen vorsieht und somit auch – insbesondere durch die neuen Medien vermittelt – den Einblick von Schülerinnen und Schülern in Deutschland in die Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen in armen Regionen der Welt in den Fokus rückt. Zusammenarbeit, Engagement füreinander und miteinander und Empathie für die Lebenssituation des anderen sind die primären Ziele dieses Netzwerkes.
Eine Erfolgsgeschichte
Die Analogie zu „Ärzte ohne Grenzen“ ist durchaus gewollt – eine Erfolgsgeschichte, die auch der von der Wilhelmshavenerin Dr. Wiebke Endres neu gegründete Verein anstrebt. „Wir möchten Bildung weltweit eine Stimme geben.“ stellt Dr. Endres heraus. Bereits jetzt finden sich im Verein Bildungsprojekte in Indonesien (Bali), in Peru oder in Afrika (Kamerun sowie Kenia) und ermöglichen schon heute das vielfältige Engagement. So können sich Lehrkräfte direkt vor Ort engagieren und unterrichten, Bildungsmaterial mit entwickeln und in den Austausch mit den Lehrkräften einsteigen. Schülerinnen und Schüler können die Bildungsprojekte im Anschluss an den eigenen Schulabschluss durch ihre Motivation vor Ort unterstützen. Aber auch ohne den direkten Kontakt gelinge eine authentische Beziehung über die neuen Medien – eine authentische Beziehung, ein Austausch auf Augenhöhe, wo die Verschiedenartigkeit u. a. der eigenen Lebenswirklichkeit als Potenzial begriffen wird. Es werden zudem auch Spenden über den Verein gesammelt, die dem Auf- und Ausbau der schulischen Infrastruktur direkt zugutekommen.
Zugang zu Bildung
Über das Netzwerk können dabei auch langfristige Partnerschaften zwischen den Schulen entstehen. „Es ist nicht nur für die Kinder im Projekt schön, sich durch die vielfältigen Hilfsprojekte als selbst wirksam zu erfahren – ich denke, dies ist auch für uns Erwachsene von besonderer Motivation.“ führt Dr. Endres aus eigener Erfahrung in Hilfseinsätzen vor Ort aus. Miteinander und voneinander zu lernen steht für sie dabei im Mittelpunkt und impliziert die Reflektion der eigenen beruflichen Realität. Mit diesem wegweisenden Netzwerk-Gedanken von Bildung will der Verein das UN-Kinderrecht auf Bildung im 21. Jahrhundert wirksam umsetzen und somit Armut, Krankheit, Ausbeutung und letztlich Flucht begegnen. Aktuell haben ca. 160 Millionen Kinder keinerlei Zugang zu Bildung – darunter 70 Millionen Mädchen – wodurch ein selbst bestimmtes Leben nicht möglich sein wird. Jedem Kind Zugang zu Bildung zu ermöglichen bedeutet auch gemeinsam an den Problemen der Zukunft arbeiten zu können wie dem Klimawandel und pandemischen Geschehen. Für ebendiese großen globalen Herausforderungen braucht es die gemeinsame Anstrengung von allen, wobei Bildung die Grundvoraussetzung hierfür darstellt.
Quelle: Nordwest-Zeitung vom 28.01.2022 https://www.nwzonline.de/schule/wilhelmshaven-lehrer-ohne-grenzen-wir-moechten-bildung-weltweit-eine-stimme-geben_a_51,5,3497847455.html